die StadtAgenten
Cottbus e.V.

BTU Cottbus-Senftenberg
Lehrgebäude 2A
Raum 2.03
Postfach 101344
03013 Cottbus

mail@diestadtagenten.de

Registergericht Amtsgericht Cottbus
AKZ.: VR 4504 CB

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2016

Kamingespräch ft. Stammtisch in Kooperation mit FB Soziale Arbeit

Am Dienstag, den 28. Juni 2016, fand das Kamingespräch gekoppelt mit dem Stammtisch im Quasimono statt.

Die Veranstaltung wurde vom Fachschaftsrat Urbitektur zusammen mit dem Verein StadtAgenten Cottbus e. V. organisiert und durchgeführt.

Das Thema lautete: "Stadtraumentwicklung und soziale Wirklichkeit". Des Weiteren wollten wir über Interdisziplinarität in der Lehre diskutieren, da die 3 Cottbuser Betrachtungsräume zusammen auch mit Bachelor-Kommilitonen von Sozialer Arbeit im Vorfeld analisiert und interpretiert/ konzipiert wurden.

Das Lokal in der Erich-Weinert-Straße 2 war gut besucht und es fand, wie erhofft, ein reger 2-stündiger Austausch zwischen Studierenden, Vertretern der Stadt, Vereinen bzw. Akteuren vor Ort statt.

10. Schaustadt 2016: Beteiligungskultur

Gemeinsame Ideen

Die SchauStadt wurde dieses Jahr gemeinsam mit Bachelor Studierenden des Seminars „Planungstheorie“ vorbereitet und organisiert. Das gesamte Sommer-Semester haben die StadtAgenten Cottbus gemeinsam mit den Studis überlegt, welche Beteiligungsformate sich dafür anbieten und wie man das Konzept dann in die Praxis umsetzt. Großes Oberthema war die Beteiligungskultur in Cottbus, um auch wieder den Bezug zum Vereinsjubiläum herzustellen.

Neue Zielgruppe

Die Studierenden haben sich vor allem auf Familien als Zielgruppe orientiert und diesbezüglich überlegt, wie man die Kinder beschäftigen kann, um die Eltern in Ruhe an Umfragen beteiligen zu können. Ihre Idee war es daher, als bemalbare Papphäuser verkleidet durch die Straßen zu ziehen und Leute anzusprechen. Der Plan ging auf: die kleinen Künstler waren beschäftigt und gleichzeitig waren die mit viel Liebe gestalteten Häuser auch ein Werbeträger für die SchauStadt.

Neue Räume, Neue Formate

Als Räumlichkeiten hatten wir von der GWC die leerstehende Apotheke direkt am Altmarkt (neben dem Da Capo Eiscafé) kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Neben der bereits erwähnten Ausstellung zum Vereinsjubiläum, haben die Studis an drei Tischen große Pin-Umfragen vorbereitet. Entsprechend der Alterskategorie wurden farbige Pinnnadeln in die vorgefertigten Antwortmöglichkeiten gesteckt. Gefragt wurde bspw. nach Beteiligungsformaten, die Leute bereits ausprobiert haben und Medien, die sie nutzen, um sich über 2 Planungen oder Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren. Zudem gab es eine große Klagemauer an der Wand, an der kontrovers schriftlich diskutiert wurde, u.a. über die Erweiterung des Blechen Carrés.

Am Sonntag, den 19. Juni hatten wir zusätzlich noch einen Stand beim Cottbus Open im Puschkin Park, um auch dort mit den Leuten über die Beteiligungskultur ins Gespräch zu kommen. Alles in allen, also eine wirklich gelungene und erfolgreiche SchauStadt. Derzeit werten die Studierenden noch die Umfrage aus und bereiten die Ergebnisse für eine Broschüre auf. Wir werden zeitnah dazu, die Ergebnisse auf der Homepage veröffentlichen und auch die Presse noch einmal über die SchauStadt Umfrage informieren.

Kooperation mit FB Soziale Arbeit

Studierende der Sozialen Arbeit und der Stadt- und Regionalplanung erkunden gemeinsam alltägliche Räume:

In dieser interdisziplinären Zusammenarbeit mit BTU-Studierenden der Sozialen Arbeit und der Stadtplanung aus dem Jahr 2015/2016 stand die Fragestellung »Stadtraumentwicklung und soziale Wirklichkeit – Wie passen Menschen und Stadtraum zusammen?« im Mittelpunkt.

Im Sommersemester 2015 unterstützten Vereinsmitglieder das interdisziplinäre Seminar im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit, das durch den Dozenten Gerd Kaufmann geleitet wurde. Ziel war die Auseinandersetzung mit sozialen Praxen und gebauten Stadträumen aus den verschiedenen Fachperspektiven mit ihrem jeweiligen Raumverständnis.

Die Lehrveranstaltung mündete im Januar 2016 in Stegreifentwürfen, die von Studierenden beider Studiengänge gemeinsam bearbeitet wurden. Im Rahmen der Lehrveranstaltung ist ein intensiver interdisziplinärer Diskurs über die Vielfalt von Nutzungsansprüchen und -anforderungen an städtische Freiräume entstanden. Die Vereinsmitglieder vermittelten Grundbegriffe der Stadtplanung und gaben Einblicke in Theorie und Praxis von Erhebungs- und Beteiligungsverfahren wie Umfragen oder Workshops. Die Studierenden der Sozialen Arbeit entwickelten daraus eigene Methoden zur Beobachtung und Befragung verschiedener Nutzungsgruppen.

Als Seminarergebnis erarbeiteten sie Stadtraumportfolios für die ausgewählten Beispielräume aus Cottbus – die Straßenbahn-Wendeschleifen Sachsendorf und Ströbitz sowie die Wohnsiedlung Eichengrund in Gallinchen. Diese stellten eine Grundlage für die Stegreifentwürfe dar. Am fachübergreifenden Stegreif nahmen 20 Studierende teil. Ein Input zu raumsoziologischen Theorien von Martina Löw und eine gemeinsame Begehung der untersuchten Stadträume bildeten den Ausgangspunkt. Den StadtAgenten war es hierbei wichtig, dass die Arbeiten eine Idee transportieren, die klar darauf zielt, Missstände aus sozialer Sicht entgegenzuwirken und dem Raum einen neuen Impuls zu verleihen. Die Art des Ergebnisses war dabei nicht vordefiniert. Die Studierenden nutzen die Chance um andere, eben interdisziplinäre Lösungsansätze zu finden. Sie waren weniger entwurfsbezogen als bei architektonisch-planerischen Stegreifen üblich, sondern prozedural gedacht: von der Initiierung einer Auseinandersetzung der Öffentlichkeit mit dem Raum bzw. der Dekonstruktion des Raumes durch Verhüllung über die Förderung von Bürger*innenengagement durch aktive Mitgestaltung der Nachbarschaft (Spielplatz/Lichtkonzept), bis zur Umwidmung von Brachflächen zu Gemeinschaftsgärten oder leerstehenden Gebäude als Freiraum-Kunstgalerien. Alle erarbeiteten Konzepte verstehen sich als Initialzünder und sollen den untersuchten Räumen den notwendigen Impuls zur Aufwertung bzw. Weiterentwicklung geben. Im Nachgang waren die Studierenden beider Seiten positiv über die nicht alltägliche Zusammenarbeit überrascht. Sie befürworteten eine engere Abstimmung zwischen den Fachdisziplinen. Dies kann einerseits dabei helfen, der zunehmenden Komplexität sozialer Praxen und unterschiedlicher Nutzungsanforderungen gerecht zu werden sowie andererseits, um die reale Funktionsfähigkeit von und soziale Teilhabe am Raum zu verbessern.

Öffentliche Präsentation der Ergebnisse - siehe oben