Lviv 2019
Ein völlig neues Betätigungsfeld erschloss sich für uns in dem Projekt "Stadt denken, Stadt machen - berufsbegleitender Fortbildungskurs Stadtentwicklung".
Die Vereinsmitglieder konnten in Lviv ihre Erfahrungen in der Vereinsarbeit weitergeben, aber auch die beruflichen Fertigkeiten mit den ukrainischen Kursteilnehmer*innen teilen. Die Exkursion nach Deutschland bedeutete einen großen Aufwand und schulte die Mitglieder für zukünftige ähnliche Anforderungen.
Austausch Integrierte Stadtentwicklung:
Mit dem „City Makers“ wurde im Herbst 2018 in Lviv / Lemberg ein berufsbegleitender Fortbildungskurs Stadtentwicklung initiiert. Das BTU-Fachgebiet Stadtmanagement, der Verein die StadtAgenten Cottbus e.V. und das Stadtinstitut Lviv qualifizierten im ersten Durchlauf 24 junge Menschen (Architekt*innen, Verwaltungsangestellte und anderen Professionen) im Feld der integrierten Stadtentwicklung. Der Kurs wurde vom Auswärtigen Amt im Rahmen des Programms „Östliche Partnerschaft“ mit knapp 70.000 Euro gefördert. Der erste Kurs umfasste sieben Module in Lviv und eine Exkursion nach Deutschland. Die StadtAgenten übernahmen die Durchführung der Module Analyse und Prozess-Design/Moderation sowie die Organisation der Exkursion. Auch im zweiten Durchlauf im Sommer 2019 waren die StadtAgenten wieder mit der Gestaltung des Moduls Analyse dabei. Wir haben Methoden vorgestellt und gemeinsam diskutiert, die Arbeiten konsultiert und über die Herausforderungen von Städten in Deutschland informiert.
Neue Herausforderungen in der Ukraine:
Durch die Dezentralisierungsstrategie erhalten ukrainische Kommunen mehr Selbstverwaltungsrechte, nicht zuletzt in der Stadtplanung. An qualifizierten Fachleuten (Stadtplaner*innen) mangelt es bisher. Gleichzeitig ist das Interesse vieler junger Menschen an der Entwicklung der Städte erheblich, die Zivilgesellschaft möchte sich einbringen und Verantwortung übernehmen. Ziel des Kurses ist es daher, das Herangehen an die Herausforderungen der Stadtentwicklung in der Ukraine anzustoßen und ihr eine neue Perspektive zu geben – weg von der Tradition der Sowjetischen Planung hin zu einer integierten Planung, die die Bereiche Wirtschaft, Architektur und Management einschließt. Dabei lernen die Teilnehmenden wie man strategisch Stadt denken kann und überwinden die Lücke zwischen der formalen Lehre und den Problemen, die in der Planungspraxis auftreten.
Wissen teilen, gemeinsam handeln:
Der Fortbildungskurs vermittelte den Teilnehmenden zusätzliche Quailifikationen zur aktuellen Stadtentwicklung und versetzt sie in die Lage, in diesem Bereich (mit)zuarbeiten. Daneben ermöglicht der Kurs auch den Aufbau eines interdisziplinären Netzwerkes aus Kursteilnehmenden, den zahlreichen Akteur*innen in Lviv und den Kursbetreuenden. Sie werden zu Agent*innen des Wandels in der Ukraine. Die StadtAgenten sind dankbar, dass sie dafür einen Beitrag leisten konnten und werden auch weiter den spannenden Prozess des Planungswandels beobachten. Noch 2019 sollte das erste integrierte Stadtentwicklungskonzept Lvivs vorgestellt werden.